Der große Wandel der Kunst der letzten hundert Jahre in Richtung Populärkunst besteht darin, dass die Lebensform zum Medium der Kunst wurde, das heißt, die Idee, dass man so und so leben kann.
Das menschliche Gebot der Widerspruchsfreiheit
Jede Theorie muss widerspruchsfrei sein. Nicht, weil es die Sache gebietet, sondern weil wir letzten Endes dem Menschlichen Rechnung tragen müssen.
Der langsame Höllensturz
Die größte Gefahr einer Lebensform, die in geregelter und fantasieloser Arbeit besteht, ist die schleichende und daher unmerkliche Abstumpfung gegen alles Schöne. Es kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis man merkt, dass man ein anderer geworden ist und sich selbst vergessen und verraten hat. Ein Höllensturz wird einem erst dadurch bewusst, dass sich die Landschaft um einen herum schnell genug verändert.
Die unaussprechliche Kunst
Die reine Konkretion, die uns in einem Kunstwerk entgegenschlägt, verbietet uns im Grunde, über es zu reden. Denn Sprache abstrahiert und verallgemeinert immer.
Die unbegreifliche Größe des Lebens
Es gibt etwas Größeres, in dem alles: Trauer, Glück, Angst und Verzweiflung, all dies gleichzeitig auf unbegreifliche Weise enthalten ist. Es ist beruhigend zu wissen, dass all dies noch zum Leben gehört und von etwas umfangen wird, das selbst namenlos ist, das die Einheit unserer Erzählung herstellt, wenn wir die Hoffnung darauf längst aufgegeben haben.