Zuweilen fühle oder denke ich aus meinem Innersten heraus etwas Ungeheuerliches und ich weiß: Das ist das Böse, das in jedem Mensch schlummert. Es ist nicht so, dass ich frei vom Bösen bin, nur kommt die Vernunft ihm schnell auf die Schliche und verweigert sich dessen Einflüsterungen.
Liebe ist Freundschaft
Das Tragische einer jeden Liebesbeziehung ist, dass das körperliche Verlangen nach einer Person diese zugleich bedingt und verhindert. Mir scheint, dass die letzte, höchste und reifste Stufe der partnerschaftlichen Liebe eine Freundschaft ist, da sie interesselos und nicht mehr davon abhängig ist, ob die andere Person dieses oder jene Verlangen befriedigt.
Lob des Internets
Die Größe und das Chaos des Internets haben ihren Vorzug: man kann freimütig schreiben und veröffentlichen, ohne Gefahr zu laufen, auch entdeckt und gelesen zu werden.
Der Zweck der Zehnten Kunstform
Wenn uns diese neue Kunstform letzten Endes nicht etwas Wahres, Schönes oder Gutes entdecken lässt, dann ist sie keinen Pfifferling wert. „Spaß“ kann nicht ihr Fundament sein, egal, wie man es dreht und wendet. Der Zweck der Zehnten Kunstform ist, uns etwas entdecken zu lassen, das wahr, schön oder gut ist und dies ermöglicht sie nicht durch Musik, Bilder oder Sprache allein, sondern durch ihre genuine Form: die allgemeine Form des Lebens.
Das Geschenk der Kunst II
Als ich kürzlich jemanden Schumanns „Dichterliebe“ vortragen hörte, dachte ich mir: Alles, was dieser Mensch war, seine Erinnerungen, sein Glück und sein Schmerz, all dies ist für immer verloren, alles, was geblieben ist, ist seine Musik. Aber die ist unsterblich geworden, lebt bis in unsere Zeit fort und bereitet uns heute noch Freude. Schwer ist es, aber möchte im Herzen nicht jeder Mensch etwas schaffen können, das ihn überdauert und der Menschheit selbst hundert Jahre später noch Trost spendet?