Wir begreifen oft nicht die Endgültigkeit und das Gewicht unserer Handlungen. Das Leben ist ein gut ausbalanciertes Spiel. Alles, was man tut und alles, was man unterlässt, hat Konsequenzen. Und gleichzeitig steht so viel auf dem Spiel.
Das Geschenk der Kunst V
Der Zweck der Kunst ist, das Reich des Wahren, Schönen und Guten zu erweitern: das Kunstwerk, durch welche die Welt, die es zurücklässt, grösser geworden ist.
Unglück
Wer unglücklich ist, weil er etwas nicht besitzt, wird auch unglücklich sein, nachdem er es gewonnen hat. Es fehlt ihm an etwas sehr viel Grundlegenderem.
Menschliche Freiheit
Der Mensch ist darin, dass er wählen kann, bereits ein Beweis für den Vorrang des Guten, eines Ungleichgewichts zum Guten hin.
Zur Kunst braucht es zwei
Es gibt so etwas wie Liebe zu einem Kunstwerk. Aber Liebe auf den ersten Blick? So etwas existiert, glaube ich, weder im Verhältnis zu Menschen noch zur Kunst. Nehmen wir Musik als Beispiel: Für mich war es immer notwendig, ein Stück Musik zu kennen, um sich seiner durch und durch zu erfreuen. Man muss durch wiederholte Begegnung mit der Musik mit derselben bekannt werden, sich gleichsam in sie verlieben.
Dies brachte mich auf folgenden Gedanken: Wenn wir uns zu einem Stück Musik ins Verhältnis setzen, dann ist es so, als müssten wir zu dessen Aufführung gleichermaßen etwas beitragen, gerade so als führten wir es mit auf. Unser Geist wird zur Bühne und das Vorhören ist gleichbedeutend mit dem Kennenlernen der Musik. Man übt und stimmt sich ein und bringt es danach zur Aufführung. Wenn man zum ersten Mal ein Stück Musik vernimmt und es nicht empfindet, dann liegt das daran, dass man noch nicht bereit für es ist. Dieser Umstand beweist, dass wir uns nie passiv zur Kunst verhalten, dass unser Verhältnis zur Kunst wesenhaft aktiv.