Was ein Designer der Playstation VR vom Nachfolger hält

Jed Ashforth war knapp 12 Jahre bei Sony beschäftigt, ist Gründungsmitglied des Playstation-VR-Projekts und trug Entscheidungen beim Design von Hard- und Software der VR-Brille mit. 2017 verließ Ashforth Sony und gründete eine XR-Beratungsagentur.

Im März 2023 veröffentlichte Ashforth einen zweiteiligen Artikel, der seine Eindrücke zur Playstation VR 2 wiedergibt. Den 7.000 Worte starken Text kann man als einen Hardware-Test lesen, der allerdings nur ein vorläufiges Urteil darstellt. Eine endgültige Bewertung sei unmöglich, meint Ashforth, da Sony die zugrundeliegende Systemsoftware über Jahre hinweg verbessern werde.

Ashforth bezeichnet Playstation VR 2 nach eingehender Nutzung als „einen (größtenteils) fantastischen Schritt nach vorn, aber nicht ohne einige Probleme und Ärgernisse“. Die Passform des Headset hinterlasse einen gemischten Eindruck. Er wünscht sich, dass Sony Nutzer stärker beim Finden des im Vergleich zur PSVR 1 kleinen Sweetspots unterstützt. Auch die Anpassung der Halo-Kopfhalterung sei teilweise umständlich.

Dann zieht Ashforth eine interessanten Vergleich: VR-Headsets seien wie Autos, an die man sich erst gewöhnen und deren Sitz man perfekt einstellen müsse, bevor man sich wohlfühle. Das gelte für Playstation VR 2 ganz besonders.

Playstation VR 1 (2016, links) und Playstation VR 2 (2023). | Bild: Sony / RoadtoVR

Sonys kontroverse Entscheidung, auf integrierte Lautsprecher zu verzichten, findet Ashforth „vernünftig“. Er erklärt den Verzicht folgendermaßen: „Sony weiß, dass die ursprüngliche Nutzerbasis aus Core-Gamern besteht, und unsere internen Statistiken haben immer gezeigt, dass Audio-Headsets von dieser Gruppe stark nachgefragt werden. Wir haben Umfragen durchgeführt, und alle wollten, dass das Headset eigene Kopfhörer und Earbuds unterstützt.“ Sonys drahtloser Pulse-Kopfhörer sei dafür da, diese Nachfrage zu decken, meint Ashforth, und hält es für möglich, dass Sony an einer Ansteck-Version der Kopfhörer als Upgrade zu den mitgelieferten Earbuds arbeitet.

Im zweiten Teil seines Artikels geht Ashforth detaillierter auf das Onboarding-Erlebnis, den Passthrough-Modus und die Headset-Haptik ein, die er als eine „weitere großartige Ergänzung für die Hardware“ bezeichnet. Daran soll Sony übrigens schon bei der Entwicklung der ersten Playstation VR 2 geforscht haben, um VR-Übelkeit zu vermindern.

Die VR-Brille sei teuer, aber liefere etwas, das dem Preis entspreche. „Das Erlebnis ist, abgesehen von ein paar kleinen Macken und Problemen, äußerst beeindruckend, selbst für einen großen PC-VR-Fan wie mich“, schreibt Ashforth in seinem Fazit. „Es gibt so viele Verbesserungen im Vergleich zu PSVR 1, dass die abgewanderte Fangemeinde dieser Plattform das Gefühl bekommen wird, einen großen Sprung in puncto Hardware-Fähigkeiten, Controller und dem allgemeinen Benutzererlebnis gemacht zu haben.“

Dieser Beitrag erschien am 26. März 2023 bei MIXED.