§ 113. Zur politischen Natur des Bestimmungsparadoxes

Konfrontiert man sich mit diesen Gesetzmäßigkeiten und dem Vokabular, das zu ihrer Beschreibung verwendet wird, so entsteht der Eindruck, sie beschrieben Gesetzmäßigkeiten nicht etwa eines Ästhetischen, sondern eines Politischen. Aber die Zehnte Kunstform geht im Reich des Wirklichen auf und das Reich des Wirklichen ist zunächst einmal das Reich des Politischen. Dass der vorherrschende Topos des Computerspiels der Krieg in all seinen Erscheinungsformen und der Durchsetzungskampf das vorherrschende Charakteristikum des Verhältnisses ist, das man zu jener Welt hat, die man betritt, dass die Entwickler von Computerspielen sich über nichts anderes so sehr den Kopf zerbrechen wie über die Frage nach der rechten Aufteilung der Bestimmungsmacht, dass jene junge Wissenschaft in zwei Lager zerfällt, die Grabenkämpfe nicht bloß um ihr Auslegungsrecht, sondern um die Form, welche ihr Gegenstand annehmen soll, austragen, all dies hängt zusammen und ist Ausdruck dessen, dass die Kunstform im Reich des Wirklichen, mithin Politischen aufgeht, in der Frage, wie eine gegebene Welt zu bestimmen ist und welche Bestimmungsmacht einem selbst dabei zukommt.