Der Zweck der Zehnten Kunstform

Wenn uns diese neue Kunstform letzten Endes nicht etwas Wahres, Schönes oder Gutes entdecken lässt, dann ist sie keinen Pfifferling wert. „Spaß“ kann nicht ihr Fundament sein, egal, wie man es dreht und wendet. Der Zweck der Zehnten Kunstform ist, uns etwas entdecken zu lassen, das wahr, schön oder gut ist und dies ermöglicht sie nicht durch Musik, Bilder oder Sprache allein, sondern durch ihre genuine Form: die allgemeine Form des Lebens.

Das Geschenk der Kunst II

Als ich kürzlich jemanden Schumanns „Dichterliebe“ vortragen hörte, dachte ich mir: Alles, was dieser Mensch war, seine Erinnerungen, sein Glück und sein Schmerz, all dies ist für immer verloren, alles, was geblieben ist, ist seine Musik. Aber die ist unsterblich geworden, lebt bis in unsere Zeit fort und bereitet uns heute noch Freude. Schwer ist es, aber möchte im Herzen nicht jeder Mensch etwas schaffen können, das ihn überdauert und der Menschheit selbst hundert Jahre später noch Trost spendet?

Der langsame Höllensturz

Die größte Gefahr einer Lebensform, die in geregelter und fantasieloser Arbeit besteht, ist die schleichende und daher unmerkliche Abstumpfung gegen alles Schöne. Es kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, bis man merkt, dass man ein anderer geworden ist und sich selbst vergessen und verraten hat. Ein Höllensturz wird einem erst dadurch bewusst, dass sich die Landschaft um einen herum schnell genug verändert.