Weshalb Meta auf Mixed Reality wettet

Meta Quest 3 wird mehr als nur eine kleinere und leistungsfähigere Meta Quest 2 werden. Was das Gerät auszeichnet, ist dessen Schwerpunkt auf Mixed Reality.

Das Headset wird mit einer neuen Sensorarchitektur ausgestattet sein, die die physische Umgebung einfängt und in der Brille digital rekonstruiert. Zum einen wird die isolierende Virtual Reality damit durchlässiger für die uns umgebende Realität, zum anderen wird ebensolche digitalisiert und damit jeder Pixel des Sichtfelds beeinflussbar, was eine Vielzahl neuer Möglichkeiten eröffnet.

Mixed Reality ist eine Brückentechnologie hin zu alltagstauglichen AR-Brillen mit transparenten Gläsern, die Hologramme darstellen können. Headsets wie Meta Quest 3 sind Vorstufen dieser Brillen, die technisch bereits umsetzbar sind. Mit ihnen werden Entwickler das Potenzial der Technologie erforschen können, bevor diese in einer massentauglichen Form erscheint.

Im März hielt Metas Director of Content Ecosystem Chris Pruett auf der GDC einen Vortrag, in dem er einen Ausblick auf die Zukunft der Meta Quest gab. Die steht im Zeichen der Mixed Reality. An die Entwickler im Raum gerichtet, sagte Pruett:

„Wir werden uns sehr viel mehr um diese spezielle Art der Anwendung bemühen, weil wir genügend Signale von Kunden erhalten haben, um zu verstehen, dass dies etwas ist, woran sie sehr interessiert sind. Aber ganz offen gesagt, sind es nicht wir bei Meta, die entscheiden werden, worum es bei Mixed Reality geht oder wozu es gut ist. Wir sind es nicht, die die Grammatik für Interaktion in Mixed Reality schreiben. Wir haben Meinungen, wir haben Ideen, aber im Großen und Ganzen wird das eure Aufgabe sein, richtig? So läuft das normalerweise: Wir stellen die Technologie zur Verfügung, und ihr zeigt uns, wie man sie nutzt.“

Pruett betont, dass Mixed Reality als Produkt und Technologie noch in der Anfangsphase steckt, aber den Rückenwind eines etablierten VR-Produkts hat: der Meta Quest.

„Wir sind ziemlich überzeugt, dass Mixed Reality toll wird, aber wir müssen noch viel lernen. Und ich möchte ganz klar sagen, dass wir noch ganz am Anfang der Aneignungskurve stehen. Es handelt sich um eine brandneue Technologie. Wir wissen nicht, wie die Kunden darauf reagieren werden. […] Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Dies ist der Anfang von etwas, das cool zu sein scheint. Aber es ist anders als VR im Jahr 2015 oder 2016 oder 2017, weil es in diesem Fall tatsächlich mit einem Produkt kommt, das jetzt schon gut etabliert ist.“

Pruett sieht Synergien zwischen VR und MR und letztere als ein potenziell neues Standbein des Quest-Ökosystems neben reinem Gaming, ähnlich wie VR-Fitness.

„Fitness ist das, was wir eine angrenzende Kohorte nennen. Die Leute kaufen die Quest, weil sie Videospiele spielen wollen, und dann finden sie heraus, dass sie damit auch trainieren können, und sagen: ‚Das ist toll, das will ich auch machen‘. Und es hat sich herausgestellt, dass es in unserem Kundenstamm tatsächlich eine Menge Synergien gibt, was das angeht. Wir glauben, dass das auch auf MR zutrifft. Die Leute, die Quest kaufen, werden es mit ziemlicher Sicherheit auch für das nächste AAA-Videospiel kaufen, aber das, was sie am Ende vielleicht mehr damit machen werden, könnte Mixed Reality sein.“

Dieser Beitrag erschien am 17. Mai 2023 bei MIXED.