§ 139. Jeder der drei Fragen liegt die erste und letzte Frage nach der Dialektik von Natur und Kunst zugrunde

Mit der Trias der Begriffe des Mediums, des Lebens und der Kunst ist das gesamte Feld der Fragen abgesteckt, die sich für einen Entwurf der Zehnten Kunstform stellen, dergestalt, dass jede Frage sich einem Verhältnis dieser Begriffe zuordnen lässt. Dass jede Frage einem Verhältnis dieser Begriffe entspringt, zeugt davon, dass diese Verhältnisse problematisch geworden sind. Dass diese Verhältnisse problematisch geworden sind, zeugt davon, dass die ihnen zugrundeliegenden Begriffe in Bewegung geraten sind. Dass diese Begriffe in Bewegung geraten sind, ist auf den Computer zurückzuführen. Der Computer ermöglicht eine Verhältnisform, welche die allgemeine Form des Lebens annimmt. Hierdurch gerät das Natürliche mehr als je zuvor unter die Bedingungen des Künstlichen, ja es scheint fast, als würde die Kunst nicht mehr innerhalb der Natur, sondern die Natur innerhalb der Kunst erscheinen. Folglich gründen alle Fragen, die sich mit dem Hervortreten einer Zehnten Kunstform stellen, in einer einzigen, einer ersten und letzten Frage, die sich mit jeder neuen Form von Artefakt von Neuem und besonders heute mit einem Artefakt, das die Form der Welt selbst angenommen hat, in geradezu paradigmatischer Weise stellt: der Frage nach der Dialektik von Natur und Kunst.