§ 13. Das Medium als ein Künstliches und Besonderes, das Leben als ein Natürliches und Allgemeines

Das Medium ist allein aufgrund seines technischen, d.h. künstlichen Charakters und dem Umstand, dass es die Realität bloß ausschnitthaft wiedergibt, dem Leben als einem Natürlichen und Allgemeinen entgegengesetzt, in das es, wie alles Seiende, eingelassen ist. Als eine menschliche Hervorbringung, als Artefakt stellt es jedoch etwas dar, das Realität selbst zu formen vermag. Man könnte sogar sagen, dass das Aufkommen dieses Ausdrucks genau diesem Umstand Rechnung getragen hat: dass sich innerhalb der vertrauten Realität eine Realität der Medien Bahn bricht. Je näher sich nun deren Inhalte, die zweifellos vermittelt sind, den unvermittelten Inhalten annähern, desto größer wird das Problem, dass ein Seiendes scheinbar ganz als es selbst erscheinen kann, obwohl es in Wirklichkeit durch etwas vermittelt ist, folglich gerade nicht ganz als es selbst erscheint. Die Vermittlung beginnt folglich mehr und mehr in den Hintergrund zu treten, sie büßt ihre Sichtbarkeit ein, woraus zuallererst die Dringlichkeit einer Frage nach der Form entspringt, welche die Vermittlung annimmt. Deshalb ist der Gegenstand des Interesses auch nie der Inhalt, sondern stets die Form eines Mediums gewesen, welche das Medium als dasjenige, was dessen Inhalt zugrunde liegt, selbigem aufprägt.