Dies ist auch bei der Zehnten Kunstform der Fall, denn selbst wenn sich der Geist in Gestalt eines Lebenswerks materialisiert, die Bedeutung dieser Materialisation liegt in der hierbei gewonnenen Erfahrung des Geistes, die eine rätselhafte Tiefe offenbart, in der ihr eigentlicher Wert besteht. Das Lebenswerk kann aber auch aus deshalb nicht als Kunstwerk gelten, weil der Künstler stets auf einer ontologisch höheren Ebene als das Kunstwerk operieren muss. Gerät er auf dieselbe Ebene und damit in sein eigenes Kunstwerk hinein, so verliert er damit notwendig einen bedeutenden Teil jener Bestimmungsmacht, die ihm als Künstler zukommt. So gesehen ist der Künstler für das Kunstwerk, was ein Gott für die Welt ist. Der Mensch hat keinen Einfluss auf die Welt als ein System der Gesetze und zuweilen nicht einmal auf sein Schicksal.