§ 56. Das Wahre, Schöne und Gute als etwas, das aus der Entdeckung des Göttlichen hervorgeht

Wenn ein Wahres oder Schönes oder Gutes zu Tage tritt, so fasst man ein solches als etwas auf, das von absolutem Wert ist. Doch das Wahre oder Schöne oder Gute ist nicht etwas, das an sich gegeben wäre. Es geht aus der Entdeckung des Göttlichen als dem Nachvollzug der zweifachen Bewegung des Dialektischen hervor, wobei das Wahre als der Widerschein der Entdeckung des Göttlichen auf dem Pfad des Geistigen, das Schöne als der Widerschein der Entdeckung des Göttlichen auf dem Pfad des Sinnlichen, das Gute als der Widerschein der Entdeckung des Göttlichen auf dem Pfad des Wirklichen begreiflich wird. Der absolute Wert des Wahren oder Schönen oder Guten gründet folglich in der Entdeckung des Göttlichen, so dass man im Gegenteiligen eines Wahren oder Schönen oder Guten das Ergebnis einer Beeinträchtigung dieser Entdeckung sehen kann. Die Entdeckung des Göttlichen als Nachvollzug der zweifachen Bewegung des Dialektischen liegt dem Leben als einer Vermittlung von Geist und Welt zugrunde, denn sie stellt sicher, dass der Geist an der Welt und die Welt am Geist teilhat. Diese Vermittlung findet ihre Vollendung darin, dass sowohl der Geist als auch die Welt gleichermaßen geben und empfangen. So tritt das Wahre als Ergebnis einer Vermittlung von Geist und Welt, das Schöne als Ergebnis einer Vermittlung von Wahrnehmung und Wahrgenommenem, das Gute als Ergebnis einer Vermittlung meines Tuns und dem Tun der anderen hervor.