Wo steht VR im Jahr 2040? Jesse Schell zieht einen interessanten Vergleich

Jesse Schell ist Buchautor und Gründer von Schell Games, das seit 2016 mehrheitlich VR-Spiele entwickelt. Das Studio schuf die Escape-Room-Spiele I Expect You To Die, das Nahkampf-Roguelite Until You Fall und eine VR-Version von Among Us. Derzeit arbeitet das Studio an der Vampirjäger-Simulation Silent Slayer.

Schell ist bekannt für seine gewagten Prognosen. 2015 machte er 40 Vorhersagen zur Entwicklung der VR-Industrie, die ich 2019 auf den Prüfstand stellte. Rückblickend zeigt sich, dass Schell in vielen seiner Prognosen zu optimistisch war.

Seine neueste Einschätzung ist nüchterner und realistischer. Schell geht nicht davon aus, dass VR bis 2040 die Welt erobern wird. Vielmehr werde VR aus der Nische herauswachsen und sich als eine bedeutende Unterkategorie des Gamings etablieren.

Jesse Schell sagte Folgendes in einem Interview mit Gamesindustry.biz:

„Ich werde keine Prognosen für die Zeit nach 2040 abgeben, aber ich würde sagen, dass VR in den nächsten 15 Jahren das Potenzial hat, etwa 15 Prozent der Spieleindustrie auszumachen. Das ist ein gesunder Anteil. Das ist nicht nichts. Ich glaube nicht, dass VR größer sein wird als das. Wird VR in diesem Zeitraum die Flachbildschirme verdrängen? Das glaube ich nicht, aber ich glaube, dass es ein gesunder Teil der Branche sein wird.“

Er zieht außerdem einen interessanten Vergleich:

„Kinofilme sind spektakulärer. Sie bieten eine größere Leinwand, ein größeres Geschehen, aber sie sind nicht das, was dominiert. Sie sind nicht praktisch. Ich denke, mit VR ist es dasselbe. VR ist spektakulärer, immersiver, spannender, intensiver, emotionaler, aber es gibt auch Elemente, die nicht so alltagstauglich sind. Es wird nicht der größte Teil der Industrie sein, sondern nur der immersivste Teil.“

Dieser Beitrag erschien am 19. April 2024 bei MIXED.