Das Metaverse ist ein Sci-Fi-Konzept, das längst nicht Wirklichkeit geworden ist und aus diesem Grund eine schwer nachvollziehbare Sache. Selbst die Experten können sich nicht auf eine einheitliche Definition festlegen.
Der Begriff wurde vom Sci-Fi-Autor Neal Stephenson in seinem Buch „Snowcrash“ geprägt und steht für eine digitale Parallelwelt, in die sich die Menschheit mithilfe futuristischer VR-Brillen einklinken. Das 1992 erschienene Buch hatte großen Einfluss auf Silicon-Valley-Visionäre, darunter Mark Zuckerberg. Ende 2021 benannte Zuckerberg Facebook in Meta um, eine Kurzform des Wortes Metaverse.
Dies alles haben die Jeopardy-Kandidaten offenbar nicht mitbekommen. Die Quizfrage wurde in der Kategorie „Moderne Worte“ gestellt. Die Kandidaten wetteten insgesamt knapp 25.000 US-Dollar auf ihre Antwort – und lagen allesamt falsch.
Was lehrt uns diese Geschichte über das Metaverse? Dass das Wort und die dahinterstehende Idee bei Weitem nicht so verbreitet ist, wie sich das Zuckerberg wünschte.
Der geschasste Oculus-Gründer Palmer Luckey wies bei dieser Gelegenheit schadenfroh darauf hin, dass die Jeopardy-Kandidaten einer früheren Sendung keine Probleme hatten, das Wort „Oculus“ zu erraten. Ein Markenname, der in den USA viel stärker verbreitet ist und häufig synonym mit Virtual Reality gebraucht wird.
Facebook tilgte den Markennamen nach der Umbenennung in Meta fast vollständig, besann sich kürzlich jedoch wieder darauf, als es den eigenen Third-Party-Spieleverlag werbewirksam „Oculus Publishing“ taufte. Das Unternehmen verwendet den Begriff des Metaverse immer seltener, wohl aus obigen Gründen und weil er Meta eher schadet, als hilft. Einige Investoren zweifeln am Zukunftspotenzial vom VR und AR und sähen lieber, dass Meta in etwas anderes als in weit entfernte Sci-Fi-Visionen investiert.
Dieser Beitrag erschien am 24. April 2023 bei MIXED.