Man kann es nicht oft genug sagen: Für die VR- und AR-Industrie ist der Launch von Vision Pro das wichtigste Ereignis, seit Facebook vor zehn Jahren Oculus kaufte.
Seitdem hat sich viel getan in der Branche, die viel experimentiert sowie unzählige Höhen und Tiefen erlebt hat. Meta hat sich in diesem Jahrzehnt zum Quasi-Monopolist entwickelt. Meta Quest verkaufte sich mehr als 20 Millionen Mal und schuf ein Ökosystem, von dem viele kleinere bis mittelgroße Studios leben können.
Lange sah es so aus, als würde niemand ernsthaft versuchen, Metas VR-Dominanz herauszufordern, zumal das Unternehmen viele Milliarden in VR- und AR-Technologie investiert und der Markt noch immer klein ist und die Verluste groß.
Jahrelang gab es Gerüchte, dass Apple an einem Headset arbeitet. Immer wieder hieß es, dass das Unternehmen ein Gerät vorstellen werde. Doch man wartete vergeblich, ein ums andere Mal. Das sagenumwobene Headset drohte, ein Mythos zu bleiben. Bis Apple im Sommer 2023 die Welt in Staunen versetzte und Vision Pro der Öffentlichkeit vorstellte.
Am 2. Februar 2024 ist es nun so weit: Vision Pro erscheint in den USA und für einmal schaut wieder die ganze Welt auf unsere Branche. Die nächsten Monate und Jahre werden ungeheuer spannend, da jetzt zwei Techriesen (offenbar langfristig) um die Führung im Bereich der Gesichtscomputer ringen wollen.
Mir gehen beim heutigen Launch eine Menge Fragen durch den Kopf:
- Wird Vision Pro ein Erfolg und was ist hier überhaupt das Kriterium?
- Wird Vision Pro verändern, wie VR-Headsets in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden?
- Wird Vision Pro häufiger genutzt als andere Headsets?
- Wird Vision Pro in den nächsten Jahren tatsächlich zu einem Computerersatz, einer neuen Art Computer?
- Wird Vision Pro die Steuerung mit Augen und Händen durchsetzen?
Ich versuche, meine Erwartungen niedrig zu halten. Wer die VR-Industrie in den vergangenen zehn Jahren verfolgt hat, weiß, wie langsam sich die Dinge entwickeln.
Doch bei aller Skepsis: Ich bin froh, dass Apple endlich den Schritt gewagt hat. Nun werden wir die Technologie aus einer neuen, erfrischend anderen Perspektive erleben, die auch Metas Bemühungen neues Leben einhauchen wird.
Dieser Beitrag erschien am 2. Februar 2024 bei MIXED.